Uelzen, am Montag den 18.08.2025

Das Ende einer Posse — vielleicht

von ca / Landkreis am 13.03.2024


Eine neue Volte im Streit um die Hütte in der Kronsberger Heide. Offensichtlich versteht man auch im Kreishaus, dass die Anordnung eines Abrisses des Häuschens bei den meisten Bürgern für Kopfschütteln sorgt. Landrat Jens Böther, gerade nach seiner Krebserkrankung ins Amt zurückgekehrt, versucht, das Thema abzuräumen. Mit Samtgemeindebürgermeister Christoph Palesch präsentiert er einen Kompromiss. Kurz: Der von der Landjugend gebaute Unterstand soll schrumpfen. Zur Erinnerung: Eine baufällige Bude wurde abgerissen, ein paar Meter weiter entstand ein deutlich größerer Neubau. Der gilt als Öko-Frevel, ein Verstoß gegen Vorschriften. Die Gemeinde vertrat bislang eine gegenteilige Auffassung. Politische Gremien müssen dem „Kompromiss“ zustimmen. Erste Signale aus Amelinghausen lassen das als eher unwahrscheinlich erscheinen. Wenn der Rat am Lopausee Nein sagt, was zu erwarten ist, dann geht die Posse in die nächste Runde. All das dürfte Palesch bewusst sein. Aber er hat zumindest guten Willen gezeigt.

Das teilt der Landkreis im Wortlaut mit:

Seit Monaten sorgt die neue Hütte am Kronsberg für Diskussionen: „Für die Bürgerinnen und Bürger ist dieser Streit zwischen den Behörden nicht nachvollziehbar“, sagt Landrat Jens Böther. „Die Menschen wünschen sich eine vernünftige Lösung, und das kann ich gut verstehen.“ Deswegen machte er dem Amelinghausener Samtgemeindebürgermeister und Gemeindedirektor Christoph Palesch nach seiner Rückkehr aus der Krebsbehandlung im Februar 2024 ein Gesprächsangebot. Gestern (Dienstag, 12. März 2024) trafen sich die beiden Verwaltungschefs im Lüneburger Kreishaus, um unter vier Augen in Ruhe mögliche Wege auszuloten – mit einem ersten Erfolg. Bau- und Naturschutzrecht machen es aus Sicht des Landkreises unmöglich, dass das Bauwerk in dieser Form stehen bleibt. Dennoch bemühte sich die verantwortliche Gemeinde Amelinghausen nachträglich um eine bau- und naturschutzrechtliche Genehmigung – mit ungewissen Erfolgsaussichten, denn Hüttengröße und Standort könnten einer Genehmigung im Weg stehen. Ein Gerichtsverfahren könnte zwar Klarheit bringen: „Doch das kann Jahre dauern, in denen die Hütte gesperrt werden müsste“, so der Landrat. Beide Verwaltungschefs sind sich einig: „Das will wirklich keiner.“ Um die Hütte in der Kronsbergheide zu erhalten, bietet der Landkreis Lüneburg daher eine Duldung an. „Damit könnte die Hütte stehen bleiben, es müssen aber klare Änderungen vorgenommen werden“, erklärt Landrat Jens Böther. Wie genau das funktionieren kann, war Thema des Gesprächs. Samtgemeindebürgermeister Christoph Palesch zählt auf: „Die jetzige Hütte wird an Ort und Stelle um etwa die Hälfte verkleinert, sofern dies technisch möglich ist, und ihr Eingang wird zum Wanderweg auf der Nordost-Seite verlegt.“ Alle Außenanlagen und der Pflasterboden müssen zurückgebaut werden. Der beschädigte Magerrasen wird wieder angelegt und eine kleine Einpfählung zur Besucherlenkung errichtet. Landrat Jens Böther erklärt: „Genehmigungsfähig ist die Hütte dadurch aus Sicht der Kreisverwaltung trotzdem nicht, aber zumindest eine Duldung wäre möglich. So könnte das Bauwerk für die kommenden 25 Jahre dort erhalten bleiben. Ein Neubau an der Stelle ist danach nicht möglich.“ Samtgemeindebürgermeister Christoph Palesch freut sich, dass die von der Gemeinde Amelinghausen angebotenen Optionen doch Berücksichtigung finden. „Ich sehe es als unsere Pflicht als gewählte Vertreter der Menschen in der Region, als Landrat des Landkreises Lüneburg und Bürgermeister der Samtgemeinde Amelinghausen, hier eine Einigung zu erzielen. Das hat auch der Kreistag deutlich gemacht“, betont der Kreischef. „Gemeinsam haben wir den ersten Schritt unternommen“, erklären Landrat Jens Böther und Samtgemeindebürgermeister Christoph Palesch. Palesch betont: „Nun muss die Politik in der Gemeinde Amelinghausen ins Boot geholt werden. Der Entscheidung des Gemeinderates kann ich heute nicht vorgreifen, aber ich werde den Kompromissvorschlag zur Entscheidung vorschlagen und dafür werben.“ Der gemeinsame Wunsch: Bis zum nächsten Heideblütenfest soll das Thema im Grundsatz aus der Welt sein.

© Fotos: ca Samtgemeinde


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