Uelzen, am Montag den 18.08.2025

Die ewigen Bekannten der Polizei

von Carlo Eggeling am 29.10.2023


Der Polizeibericht vom Wochenende liest sich wie ein Treffen mit alten Bekannten, allerdings unangenehmen. Die Beamten nahmen mehrere Beschuldigte in Gewahrsam, die immer wieder auffallen. Am Samstagvormittag ging ein Duo in einem Drogeriemarkt in der Goseburg auf Beutezug, fiel auf, flüchtete auf Fahrrädern. Mehrere Streifenbesatzungen waren im Einsatz und stellten die beiden, die saßen auf Velos, die sie zuvor am Bahnhof geklaut haben sollen.
Ähnlich lief es nach einer Schlägerei bei der Ratsmühle zwischen drei Männern. Die Beamten kamen hinzu, einer der Männer mit einschlägigen Vorstrafen hatte noch Dinge bei sich, die in der Nacht zuvor aus dem Auto einer 27-Jährigen gestohlen worden waren, das an der Bachstraße in Neu Hagen geparkt war. Grund genug für einen Hausbesuch bei dem Beschuldigten. Dort öffnete den Polizisten ein 42-Jähriger -- man ahnt es, auch kein unbeschriebenes Blatt. In der Wohnung lag das entsprechende Werkzeug, zwar keine Beute, dafür aber Drogen.
Ein bisschen blöd lief es für einen 17-Jährigen, der rutschte auf der Bahnhofstraße weg, tat weh. Der hinzukommenden Polizei konnte er nicht erklären, wem das Rad gehörte. Ihm jedenfalls nicht. Auch der jugendliche Nachwuchskriminelle hat eine nicht ganz dünne Akte bei der Polizei.
Bei einem 53-Jährigen brauchten die Beamten ebenfalls nicht lange nach persönlichen Daten fragen: Der Mann soll in die Räume einer Autovermietung Am Blümchensaal eingestiegen sein. Eine Zeugin rief die Staatsmacht. Zwar versuchte der Mann, der dabei war, Eigentumsverhältnisse zu verschieben, zu flüchten, doch lief er in die offenen Arme der Polizei. Die nahm ihm Aufbruchswerkzeug und Beute ab.
Es fällt auf, dass die Polizei offensichtlich immer wieder mit einem Dutzend Männern und Frauen zu tun hat, die aufgrund von Drogen- und Alkoholsucht sowie psychischen Erkrankungen straffällig werden. Dazu zählt auch eine Frau, die seit rund zwei Jahren unter anderem Mitarbeiter des Stadtteilhauses an der Lossiusstraße bedroht, Scheiben einschlägt oder mit ihren Hinterlassenschaften beschmiert. Die Stadtverwaltung hat bereits vor Monaten ein Schreiben an Mitarbeiter versandt und warnt entsprechend. Die Frau soll inzwischen um die 100mal aktenkundig aufgefallen sein.
Die Einschätzung liegt nahe, würde die Justiz konsequenter gegen die immer wieder auffälligen Menschen vorgehen, hätte die Polizei weniger mit "alten Bekannten" zu tun und könnte sich um andere Taten kümmern. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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