Die Preise für studentischen Wohnraum steigen immer weiter!
von Winfried Machel am 08.07.2023Anna Bauseneick: Die Preise für studentischen Wohnraum steigen immer weiter, somit wird studieren zunehmend zum Luxusgut. Diese Entwicklung ist nicht hinnehmbar. Die Reaktion der Landesregierung auf diesen Missstand ist ernüchternd und geht an der Praxis vorbei.
Lüneburg. Die Preise für studentischen Wohnraum sind zu Beginn des Sommersemesters 2023 weiter angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Untersuchung des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de sowie dem Projektentwickler GBI Group. Demnach stieg die monatliche Miete für ein durchschnittliches WG-Zimmer in Deutschland innerhalb eines Semesters um 23 Euro auf insgesamt 458 Euro.
Im bundesweiten Vergleich zählt der niedersächsische Studienort Lüneburg zu denjenigen mit den höchsten Steigerungsraten. So stieg der Preis für ein übliches WG-Zimmer in Lüneburg gegenüber dem Wintersemester 2022/2023 um 16,1 % von 366 Euro auf 425 Euro. Die Finanzierung eines durchschnittlichen WG-Zimmers mithilfe der im BAföG festgelegten Wohnkostenpauschale in Höhe von 360 Euro wird somit unmöglich.
Aus diesem Grund hat sich die Landtagsabgeordnete Anna Bauseneick (CDU) mittels einer Kleinen Anfrage (Drucksache 19/1575) bei der Landesregierung erkundigt, wie die Studentinnen und Studenten bei diesem akuten Problem unterstützt werden. Die Antwort ist ernüchternd und geht an der Praxis vorbei: „Die Landesregierung verweist etwa auf die günstigen Mieten der niedersächsischen Studentenwerke, welche den Bedarf jedoch nicht annähernd decken können. Darüber hinaus wird die Erhöhung des Wohnzuschlags im Rahmen der BAföG-Förderung um 10,77 % als deutliche Erhöhung bezeichnet und aufgrund dessen kein weiterer Handlungsbedarf gesehen. Dabei wird ignoriert, dass die Steigerungsraten in Lüneburg deutlich darüber liegen und die meisten Studierenden nicht in den Genuss eines staatlich geförderten Wohnheimplatzes kommen“, verdeutlicht Bauseneick die angespannte Wohnsituation für Studierende in Lüneburg.
Es kommt noch schlimmer: „Seit der Aufnahme des studentischen Wohnheimbaus in das reguläre Wohnraumförderprogramm des Landes im Jahr 2019 wurde kein einziger Wohnheimplatz in Lüneburg gefördert! Studieren wird somit immer mehr zum Luxus und hängt – gerade in teureren Städten wie Lüneburg – immer mehr vom Geldbeutel der Eltern ab. Diese Entwicklung ist nicht hinnehmbar“, unterstreicht Bauseneick abschließend.
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.