Erinnerung an Patenschaft
von Christiane Bleumer am 15.04.2016Mit dieser Patenschaftsurkunde aus dem Jahr 1956 wurde vor 60 Jahren die enge Verbindung zwischen der Stadt Lüneburg und den Bewohnern Thorns besiegelt.
Ein Erinnerungsstein am Thorner Markt hilft seit heute, die Patenschaft zwischen der Stadt Lüneburg und den einstigen Bewohnern von Stadt und Landkreis Thorn lebendig zu halten.
Der Steinmetz Jörg Bielig hat ganze Arbeit geleistet. Seit heute, 15. April, ziert ein von ihm gestalteter Stein die Sitzecke am Thorner Markt, um an die nun 60 Jahre andauernde Patenschaft zwischen der Stadt Lüneburg und den einstigen Bewohnern von Thorn zu erinnern. Bügermeister Eduard Kolle beschäftigte sich bei einer kleinen Feierstunde mit der Geschichte dieser Verbindung, die von so großer Bedeutung für die Integration der Flüchtlinge aus dem ehemaligen Westpreußen war.
"Nach dem Krieg entstanden erste Zusammenschlüsse von den Vertriebenen", so Kolle heute vormittag im Stadtteilzentrum Kredo. Parallel habe die Stadt Lüneburg im Jahr 1955 geplant, eine Patenschaft über die Bewohner einer Stadt im jetzigen Polen zu übernehmen. Die Wahl sei auf die Bürger und Bürgerinnen Thorns gefallen. Grund seien unter anderem auch gewisse Parallelen der Stadtgeschichte und eine ähnliche städtebauliche Struktur von Thorn und Lüneburg gewesen.
So bemühte sich Lüneburg, den ehemaligen Thornern, die nun im Bundesgebiet verstreut waren, in Lüneburg ein gemeinsames Zuhause zu geben. "Einen Ort der Zusammengehörigkeit, der Zuflucht und der Möglichkeit, das eigene kulturelle Erbe zu erhalten und zu pflegen", ergänzte Kolle. Noch heute werden alle zwei Jahre Thorner Treffen veranstaltet, die die Patenschaft weiter lebendig halten.
Zum heutigen Jubiläum gab es zum Dank einen Zinnteller für die Stadt Lüneburg, den Michael Sodtke als Vorsitzender der Artushof Vereinigung übergab. Und auch für das Ostpreußische Landesmuseum hatte er etwas mitgebracht. Als Dauerleihgabe überreichte er die Original-Patenschaftsurkunde, die künftig in der Dauerausstellung zu sehen sein wird.
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