Uelzen, am Montag den 18.08.2025

Getanzter Mozart

von Christiane Bleumer am 21.01.2018


Anibal dos Santos als Mozart und Wallace Jones als gestrenger Vater beeindrucken das Premierenpublikum.

Mozart ist einfach überall. Nicht nur seine Musik ist unsterblich geworden, mit ihm lassen sich auch hervorragende Geschäfte machen. Auf Kaffeetassen, Handtüchern und nicht zuletzt auf den runden Pralinen ist sein charakteristisches Konterfei zu sehen. Legenden, Superlative und Kommerz prägen das Bild des großen Komponisten. In seinem neuesten Tanztheater "Amadé", das gestern im Theater Lüneburg eine begeistert aufgenommene Premiere feierte, begibt sich Ballettchef Olaf Schmidt auf die Suche nach dem Menschen und Künstler, der hinter der Legende fast verloren gegangen ist. Schlaglichtartig beleuchtet er die unterschiedlichen Facetten des Komponisten zwischen Schaffensrausch, Spielwut, Geldnot und frühem Tod. Mozartkompositionen, die wohl jeder kennt, wechseln sich mit Stücken ab, die nicht ganz so populär, aber dennoch immer genau auf die jeweilige Lebensphase des Komponisten abgestimmt sind.

Dabei nimmt er gerade anfangs Bezug auf die Legendenbildung: Die Bühne ist voll mit Mozartkugeln, Caféhausatmosphäre und rot gerüschten Stoffen. Durch diese unwirkliche Szenerie wird der junge Mozart gemeinsam mit seiner Schwester vom ehrgeizigen Vater getrieben. Seine Kindheit ist voller Reisen, Termine und Konzerte, in denen das Wunderkind seine Fähigkeiten demonstriert. Dem Premierenpublikum begegnet ein gehetzter, getriebener Mozart, der von Anibal dos Santos grandios getanzt wird. Gemeinsam mit ihm arbeiten auch alle anderen Mitglieder der Ballettcompagnie die vielen Facetten dieses kurzen Lebens heraus. Die Dekoration reduziert sich im Laufe des Abends immer weiter, bis am Ende nur Zuschauer und ein einsamer Mozart übrig bleiben. Ein wirklich beeindruckender Abend, der jeweils am 24.01. 20 Uhr / 01.02. 20 Uhr / 03.02. 20 Uhr / 11.02. 19 Uhr / 13.02. 20 Uhr / 18.02. 19 Uhr / 25.02. 15 Uhr / 02.03. 20 Uhr / 04.03. 19 Uhr / 09.03. 20 Uhr / 16.03. 20 Uhr aufgeführt wird. Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn.

© Fotos: Foto: t&w / Andreas Tamme


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