Uelzen, am Montag den 18.08.2025

Klosterkammer vergibt rund 592.000 Euro für fünf kirchliche, bildungsbezogene und soziale Projekt

von Winfried Machel am 06.06.2023


Gefördert: Gedenkstättenarbeit zu NS-Verbrechen
und Schiffsbau zur Berufsorientierung

Klosterkammer vergibt rund 592.000 Euro für fünf kirchliche, bildungsbezogene und soziale Projekte

In seiner Frühjahrssitzung hat das Kuratorium bei der Klosterkammer Hannover empfohlen, fünf Projekte finanziell zu unterstützen. Die Klosterkammer ist dieser Empfehlung gefolgt. Die Antragsteller erhalten insgesamt
rund 592.000 Euro Förderung aus Mitteln des Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds, der größten von der Klosterkammer verwalteten öffentlichrechtlichen Stiftung.
Als Reaktion auf Forschungsergebnisse zur Verstrickung der Klosterkammer Hannover in die NS-Geschichte wurde bereits 2018 ein besonderes Förderprogramm aufgelegt: Die Klosterkammer wendet der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten insgesamt eine Million Euro zu, die diese als Fördermittel vergibt.
Ausgezahlt wird das Geld in fünf Teilen. Im Rahmen des Programms können sich Gedenkstätten und Initiativen, die sich mit Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen, um Förderung bewerben. Unterstützung können Projekte zur Vermittlungsarbeit an Schulen oder Jugendgruppen ebenso wie kommunale Träger von Gedenkstätten erhalten. Die Projektträger können die Mittel zur Kofinanzierung der von der
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten vergebenen Landesmittel verwenden. Im Herbst 2018 sowie im Frühjahr 2020 und 2021 hat die Klosterkammer bereits jeweils 200.000 Euro für diesen Zweck an die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten gezahlt. Jetzt folgt die vierte Auszahlung in derselben Höhe.
Im ersten Jahr bekamen beispielsweise Projekte in Göttingen (Dauerausstellung zum Thema Zwangsarbeit), Hasbergen (Gedenkstätte Augustaschacht), Papenburg (DIZ Emslandlager), Lüneburg („Euthanasie“-Gedenkstätte) und Stadthagen (ehemalige Synagoge) Fördergeld bewilligt.
Der Arbeitskreis für historischen Schiffbau in Ostfriesland e. V. (AHS) mit Sitz in Emden besteht seit 1996. Von Beginn an verband der Verein den Erhalt traditionellen Schiffbaus mit Projekten für benachteiligte Jugendliche.
Schon von 2019 bis 2021 förderte die Klosterkammer ein Projekt, in dem Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf ohne Schulabschluss auf den Erwerb des (erweiterten) Hauptschulabschlusses im Rahmen der Nichtschülerprüfung vorbereitet wurden. Anschließend bekamen sie Unterstützung bei der Suche nach Praktika und einem Ausbildungsplatz. Nun hat der AHS weitere Teilprojekte vorgestellt, darunter A.H.O.I. (Arbeit, Hilfe, Orientierung, Integration). Es richtet sich an vier bis sechs schulisch bzw. sozial benachteiligte junge Menschen. Der Verein bietet ihnen die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren oder wiedereinzugliedern, ihre Schulpflicht zu
erfüllen oder – bei geflüchteten Jugendlichen – sich zu integrieren.

© Fotos: Klosterkammer


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