LoCarlo: Der Ewer kehrt zurück
von Winfried Machel am 31.05.2022Das Bild im Hafen soll, wenn alles gut läuft, heute wieder komplett sein
Wochenlang hat die Crew den Ewer repariert, seit vergangener Woche liegt er in Höhe des Klärwerks wieder in der Ilmenau, heute könnte er in den Hafen zurückkehren. Das berichtet Jens-Peter Fiedler von der ehrenamtlichen Mannschaft. Einfach gesagt: Das Boot war nicht ganz dicht. Der Lastenträger, vor zehn, elf Jahren in einem Projekt des Salzmuseums, des ALA und eines Bildungsträgers von lange arbeitslosen jungen Leuten entstanden, war an einigen Stellen arg angegriffen. Als er nun wieder einmal in die Inspektion kam, stellte sich heraus, die Schäden sind größer als gedacht. Mit Unterstützung der Flensburger Museumswerft tauschte die hiesige Truppe durchgefaulte Bohlen und Planken aus.
Doch dann kam's noch dicker: Als die Männer und Frauen den Ewer von ihrer provisorischen Werft wieder in die Ilmenau setzten, plätscherte wieder Wasser im Rumpf -- und das reichlich. Das Holz war ausgetrocknet, hatte sich zusammengezogen. Also wieder raus, nachbessern.
"Wir müssen den Ewer wieder aufrüsten, wollen auch den Mast einmal aufrichten", sagt Fiedler vom beim Salzmuseum angesiedelten Förderverein. Auch müsse der Platz wieder auf Vordermann gebracht werden. Doch dann, vielleicht am Mittag oder eher am Nachmittag soll das Boot wieder auf seinem Platz am Alten Kran zurückkehren.
Dort liegt sein kleiner Gefährte, der Prahm, beide nach historischen Vorbildern entstanden. Mit solchen Schiffen verschickten die Lüneburger einst ihr sündhaft teures Salz zur großen Hanse-Schwester Lübeck. Von dort verkauften Handelsherren das weiße Gold des Mittelalters in den Ostseeraum -- und machten allerbeste Geschäfte. Am Holstentor in Lübeck erinnert ein Schild an die enge Liaison der Städte.
Der Prahm muss auch ins Docke, im Herbst oder im kommenden Frühjahr soll er überholt werden. Carlo Eggeling
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