Uelzen, am Montag den 18.08.2025

Mehr Unterkünfte für Flüchtlinge

von Christiane Bleumer am 28.09.2015


Die Prognosen können sich täglich ändern. "Schon morgen kann auch bei uns eine viel größere Zahl von Flüchtlingen ankommen, als eigentlich geplant war", machte Oberbürgermeister Ulrich Mädge auf der heutigen (24. September 2015) Ratssitzung deutlich. Und doch muss die Lüneburger Verwaltung so wie alle anderen Kommunen in Deutschland auch daran arbeiten, die Flüchtlinge zu versorgen und sie für die Zeit ihres Aufenthaltes in Deutschland so gut wie möglich unterzubringen. "Bis zum Ende des Jahres rechnen wir noch mit etwa 500 Menschen", erläuterte Sozialdezernentin Pia Steinrücke. Bis Ende 2016 sei noch einmal von 1000 zusätzlichen Flüchtlingen auszugehen.

In Lüneburg sind bis jetzt hauptsächlich syrische, afghanische und irakische Asylbewerber angekommen, darunter sehr viele junge Männer, so Pia Steinrücke zur aktuellen Situation in der Hansestadt. Diese sind zum größten Teil in etlichen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, einige leben auch in Wohnungen. Doch für die noch zu erwartende Zunahme der Flüchtlingszahlen sind diese Unterkünfte nicht mehr ausreichend und die Stadt Lüneburg plant schon etliche weitere Wohnmöglichkeiten. Dabei ist es Ulrich Mädge ein Anliegen, diese Standorte möglichst gleichmäßig über die Stadt zu verteilen und damit auch jeweils in die bestehende Nachbarschaft einzubinden.

Neben leerstehenden Bundeswehrwohnungen, und einer Erweiterung am Ochtmisser Kirchsteig wird in der Psychiatrischen Klinik ein Gebäude freigemacht. Dazu kommen etwa weitere Standorte in Oedeme oder Rettmer, die für Entspannung bei der Unterbringung der Flüchtlinge sorgen sollen. Dabei setzt die Hansestadt nicht nur auf Container sondern teilweise sollen auch feste Gebäude errichtet werden. Diese hätten den Vorteil, später weiter nutzbar zu sein und auch auf dem normalen Wohnungsmarkt Abnehmer zu finden, sagt Ulrich Mädge.

Die Planungen gehen erstmal bis Oktober 2016, doch gibt es noch etliche weitere Standorte, die weiter hinten auf der Liste der Möglichkeiten stehen, denn bis ein Grundstück oder ein Gebäude als geeignet gilt, muss es gründlich überprüft werden, erläuterte Stadtbaurätin Heike Gundermann das Procedere. Angesichts dieser Bemühungen war sich der Rat in seinem Lob für die Stadtverwaltung einig. Quer durch alle Parteien wurde sämtlichen Mitarbeitern und Abteilungen ein großer Dank zuteil.

Um den Ländern zu helfen will der Bund in den Jahren 2016 bis 2019 für den sozialen Wohnungsbau je 500 Millionen Euro zukommen lassen. Kommunen sollen über Ex-Militärflächen hinaus weitere Immobilien verbilligt für den sozialen Wohnungsbau erhalten. Auch das ist ein Ergebnis des gestrigen Bund-Länder-Gipfel-Treffens in Berlin. Was erst einmal gut klingt, wird natürlich gerade in einer Stadt wie Lüneburg kritisch bewertet, da sich auf einem engen Wohnungsmarkt zunehmend Zuzügler drängen. Oberbürgermeister Ulrich Mädge rechnet vor: "50 Mio. Euro für Niedersachsen, das reicht in der Umsetzung für gerade einmal 500 Wohnungen jährlich in ganz Niedersachsen. Diese Zusage ist allenfalls ein guter erster Schritt, aber mehr nicht."



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