Neues Zuhause für die Kinder- und Jugendpsychiatrie
von Winfried Machel am 04.11.2022Eröffnung des Neubaus an der Alewinstraße mit vielen Gästen
Uelzen, 04.11.2022 – Zuerst kamen die Handwerker, dann die Umzugskisten und bereits Anfang Oktober die ersten jungen Patientinnen und Patienten: Mit der offiziellen Eröffnung des Neubaus an der Alewinstraße 17a hat die Außenstelle der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPP) der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL) nun in Uelzen ein neues Zuhause gefunden.
„Wir freuen uns, dass wir nun mitten in der Stadt vertreten sind und vor Ort eine wichtige Anlaufstelle für Familien bieten können. Der Standort ist nicht nur optimal für unsere jungen Patientinnen und Patienten, sondern auch sehr gut geeignet, um die Zusammenarbeit mit dem gesamten psychiatrischen Versorgungssystem der Region zu stärken“, berichtet Jan-Hendrik Kramer, Geschäftsführer der PKL. In der Uelzener Alewinstraße 15 bis 23 haben drei Einrichtungen ein gemeinsames Projekt wohnortnaher Versorgung realisiert. Neben der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Lüneburg befinden sich hier auch Einrichtungen der Psychiatrischen Klinik Uelzen und der Stadorfer Hilfen für Menschen mit einer Behinderung.
Die Psychiatrische Klinik Lüneburg betreibt im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie neben Uelzen noch weitere Außenstellen in Lüneburg, Buchholz in der Nordheide, Dannenberg, Soltau und Stade. „Insbesondere in der psychiatrischen Versorgung der sehr jungen Patientinnen und Patienten ist es wichtig, Hilfe vor Ort anbieten zu können“, so Kramer. Deshalb habe sich die KJPP vor einigen Jahren entschlossen, in den einzelnen Regionen ihres großen Versorgungsgebietes Tageskliniken und Institutsambulanzen für die teilstationäre und ambulante Behandlung einzurichten.
Bei der teilstationären Behandlung in der Tagesklinik werden die Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren am Nachmittag wieder mit dem Taxi nach Hause gebracht. „Das ermöglicht ihnen einen intensiveren Kontakt zu ihren Eltern, Geschwistern und Freunden als in stationärer Therapie“, weiß Chefärztin Vicki Richter. „Außerdem können sie die in der Behandlung neu erlernten Verhaltensweisen und Strategien, abends und an den Wochenenden in ihren Familien umsetzen.“ In der Tagesklinik werden sie von einem multiprofessionellen Team betreut und behandelt, die Eltern und das Helfersystem werden intensiv in die Behandlung einbezogen.
In der Ambulanz werden beispielsweise Kinder und Jugendliche behandelt, die zum Beispiel emotionale Störungsbilder wie Ängste oder Depressionen haben, die Schule vermeiden oder dort nicht zurechtkommen. Das Angebot umfasst dabei die Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die wegen der Art, Schwere und Dauer der Erkrankung kliniknah versorgt werden müssen. Sofern erforderlich, werden weiterführende Maßnahmen empfohlen und ggf. eingeleitet, wie teil- oder vollstationäre Behandlungen oder eine so genannte. Richtlinien-Psychotherapie in einer kinder- und jugendpsychotherapeutischen Praxis.
Die Institutsambulanz in Uelzen wurde bereits am 1. November 2016 in Räumen des Vereins „Die Brücke“ in der Dieterichsstraße 26 eröffnet. Zwei Jahre später, am 1. November 2018, nahm die kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik Uelzen ihre Arbeit auf - übergangsweise zunächst in Räumen der DianaKlinik2 in Bad Bevensen. In der Alewinstraße 17a sind nun beide Einrichtungen unter einem Dach untergebracht.
BU: Freuen sich über das neue Gebäude: (v.l.n.r.) Landrat Dr. Heiko Blume, Kai-Wolfhard Richter (Stiftung Die Brücke), PKL-Geschäftsführer Jan-Hendrik Kramer, Bürgermeister Jürgen Markwardt, Kurt Spannig (Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Die Brücke) und Chefärztin Vicki Richter.
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