Uelzen, am Montag den 18.08.2025

Pfandsystem braucht Rücklauf — ein Eindruck aus dem Café Zeitgeist

von Carlo Eggeling am 20.06.2023


Eigentlich sollten die Pfandsysteme viel weiter sein, in der Praxis scheint das Leihgeschirr eher spärlich vertreten: In zig Imbissen gibt es wie gewohnt den Snack in Styropor-Verpackungen. Stärker nachgefragt und bedient scheint das Recup-Angebot. Also beispielsweise ein Cappuccino auf die Hand im wiedernutzbaren Becher.

Bei Claudia Klamb im Café Zeitgeist sind die Becher jedenfalls gut gefragt. Jetzt bittet die Wirtin von der Heiligengeiststraße ihre Gäste: "Wenn ihr noch Becher zu Hause habt, bringt sie uns zurück." Sie sei auch nicht die einzige, die quasi Nachschub benötigt, auch Kollegen, die das Recup-System nutzten, würden ab und an ähnliche Aufrufe starten.

Gut 20 Betriebe, so eine kurze Recherche im Netz, beteiligen sich an dem Rundlauf: Cafés, Tankstellen, Bäckereien. Der Kunde ordert sein Getränk, zahlt zum Preis einen Euro Pfand. Den Becher kann er in den teilnehmenden Betrieben wieder abgeben. So die Idee. Doch manch einer nimmt den Becker mit nach Hause, stellt ihn erst in die Spülmaschine und danach in den Schrank. Was im Einzelfall kein Problem ist, führt in der Masse zu Mangel.

Der Zeitgeist-Appell zeitigt Erfolge: "Neulich war eine Kundin da und brachte sechs Becher zurück, die hatte sich bei ihr angesammelt." Schneller bringen Unterwegs-Esser sogenannte Bowls, also Schüsseln, zurück. Denn dort beträgt das Pfand fünf Euro. Das merkt man eher im Portemonnaie.

Noch mehr Becher zu bestellen ist zwar möglich, aber das kostet natürlich, zudem widerspricht es ja dem System, das Müll und den Verbrauch von Wertstoffen vermeiden will. Claudia Klamb und ihre Mitarbeiterinnen wie Lenea (Foto) beobachten einen zunehmenden Trend: Einige Kunden, darunter viele Studentinnen, bringen sich eigene Behältnisse mit -- das ist für Natur und Umwelt natürlich am Besten. Carlo Eggeling

Lenea vom Café Zeitgeist mit einem der begehrten Becher. Foto: ca

© Fotos: ca


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