Uelzen, am Montag den 18.08.2025

Unfallzahlen sinken

von Carlo Eggeling am 25.12.2022




Ausgebremst

Der Umbau der B 4 zwischen Melbeck und Tätendorf senkt die Unfallzahlen



Den Rübenstreifen unbefahrbar gemacht, Tempo runter von 100 auf 80 km/h zwischen Melbeck und Tätendorf -- das Ergebnis ist eindeutig: Von 48 im Jahr 2019 sank die Zahl der Unfälle in diesem Bereich auf 31. Kam 2019 ein Mensch ums Leben und 2020 drei, wurde in diesem und im vergangenen Jahr niemand getötet. Die Zahl der Leichtverletzen sank von 21 auf einen. Für Andreas Dobslaw ein riesiger Erfolg.



Der Hauptkommissar betreut seit 16 Jahren das Thema Verkehssicherheit bei der Polizeiinspektion Lüneburg, zu der die Kreise Lüneburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg gehören. Er wohnt im Kreis Uelzen, die Strecke über die B 4 kennt er bestens -- sein Weg zur Arbeit. Er hat zig brenzlige Überholmanöver beobachtet, er weiß über die Jahre von vielen Unfällen. Er gehörte zu denen, die für Rück- und Umbauten warben. Die Verkehrsunfallkommissionen in den Kreisen Lüneburg und Uelzen und die Straßenbaubehörde des Landes sahen vieles genauso.

Vor zwei Jahren kam das Tempolimit, ein Jahr später setzten Arbeiter Pfosten in den Asphalt der sogenannten breiten Rübenlasterstreifen rechts und links der Fahrbahn. Vorher gab es dort Überholmanöver, bei denen vier Wagen parallel fuhren -- unerlaubterweise. Der Platz ist nun nicht mehr da. All das bremst. Kritiker wenden ein: Kein Wunder, dass es weniger Unfälle gibt, wenn man das Tempo reduziert. Dazu lächelt Dobslaw und sagt: "Ja, aber das war das Ziel." Die sogenannten Rübenstreifen haben mit der Zuckerfabrik in Uelzen zu tun: Transporte tuckern regelmäßig über die B 4.



Auch finanziell macht die Maßnahme Sinn. Nach einer bestimmten Formel haben die Behörden den volkswirtschaftlichen Schaden beziehungsweise Gewinn berechnet. Ergebnis: Der Schaden ging von rund 4,3 Millionen auf etwa 250 000 Euro zurück.



Doch all das kann letztlich nur ein Zwischenschritt sein, denn der Verkehr fließt stetig über die Bundesstraße, er nimmt eher zu als ab. Eine Reaktion waren 2+1-Strecken. Die gibt es in Süddeutschland schon lange: Über ein paar Hundert Meter oder Kilometer bestehen in eine Richtung zwei Fahrstreifen zum Überholen, dann wechselt die Fahrbahnführung.

In der Pressemitteilung der Polizei zum Thema heißt es: "Die Verantwortlichen haben weiterhin den Streckenabschnitt sowie die gesamte Bundesstraße 4 im Blick und legen den Fokus auf weitere bauliche Maßnahmen: die Fahrbahnerneuerung mit Rückbau des Mehrzweckstreifens zwischen Grünhagen und Bienenbüttel in 2023, die Änderung der Verkehrsführung in eine 2+1-Führung von Bienenbüttel bis Jelmstorf in 2024 und folgend im Abschnitt zwischen Jelmstorf und Tätendorf. Die weitere Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen wird dabei aufmerksam im Auge behalten."



Die Rübenstreifen können eine Renaissance erleben: für die 2+1-Lösung. Dann werden die Pfosten herausgenommen und die Strecke entsprechend ertüchtigt. Carlo Eggeling

Fotos: Dobslaw/ca

© Fotos: ca


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