Wohnungsmarkt bleibt angespannt
von Christiane Bleumer am 04.03.2016Wie hier an der Wittenberger Bahn soll in Lüneburg vermehrt mehrgeschossige Wohnbebauung entstehen.
Dass in Lüneburg bezahlbare Wohnungen für Haushalte mit geringen und auch mittleren Einkommen fehlen, zeigt schon der regelmäßige Blick in den Immobilienmarkt der Tageszeitungen. "Die Lage auf dem Wohnungsmarkt bleibt angespannt", betonte gestern daher auch Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge auf einer Infoveranstaltung im Foyer des Museum Lüneburg. Doch Lüneburg sieht sich auf einem guten Weg, dieser Misere so gut es geht entgegen zu treten. Gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung hatte der OB interessierte Bürger eingeladen, sich über das Wohnungsbauförderprogramm der Hansestadt Lüneburg Zwo21 zu informieren.
Der Name ist Programm, denn schon in den kommenden fünf Jahren soll mit den verschiedensten Maßnahmen für Entzerrung auf dem Immobilienmarkt gesorgt werden. „Wir streben einen Drittelmix an“, so Mädge, der immer wieder hervorhob, dass mindestens ein Drittel des entstehenden Wohnraums für etwa sieben Euro pro Quadratmeter oder darunter vermietet werden solle. „Neu gebaute Wohnungen müssen eigentlich mit rund 11 Euro pro Quadratmeter vermietet werden, um die Kosten zu decken“, rechnete er vor. „Wir müssen die Wohnungen also um vier Euro herunterfördern“.
Mit fünf Modulen möchte das städtische Programm Zwo21 helfen, den Mietpreis zu drücken. „Mit Baukostenzuschüssen, Ermäßigung auf den Baulandpreis, Erleichterungen beim Stellplatznachweis, einer Verlängerung der Preisbindung oder auch einem städtebaulichen Vertrag mit dem jeweiligen Investor könne die Stadt regulierend eingreifen, erläuterte Lüneburgs Kämmerin Gabriele Lukoschek.
Eine ebenso wichtige Rolle spielt jedoch auch die Landesregierung, die mehrere ordnungsrechtliche Möglichkeiten zur Verbesserung des Mieterschutzes hat. Das sei zum einen die Mietpreisbremse, so die Kämmerin. „Zusätzlich gibt es die Kappungsgrenze und die Kündigungssperrfrist“, erläuterte Gabriele Lukoschek weiter. Im Sommer dieses Jahres, so strebt es die Landesregierung an, sollen die Verordnungen in Kraft treten. "Ich freue mich, wenn diese Instrumente greifen und den Lüneburger Wohnungsmarkt entspannen", bekundete Mädge. Um welche Gebiete in Lüneburg es bei den Plänen geht, erläuterte abschließend Stadtbaurätin Heike Gundermann, die sowohl die größeren Gebiete mit zahlreichen neu geplanten Wohneinheiten wie das Hanseviertel III vorstellte, als auch über Nachverdichtungen informierte.
Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge, Stadtbaurätin Heike Gundermann und Martin Wiese vom Fachbereich Soziales informierten die Bürger über das Wohnungsbauförderprogramm in Lüneburg.
© Fotos: Bleumer
Kommentare
am 08.03.2016 um 14:33:49 Uhr
herzlichen Dank, dass Sie bei der Info-Veranstaltung zum Wohnbauprogramm Zwo-21 für die Hansestadt Lüneburg dabei waren und berichtet haben!
Eine Korrektur zum Foto: Zu sehen ist ganz rechts Thomas Wiebe, Bereichsleiter Bildung und Betreuung bei der Hansestadt Lüneburg.
Freundliche Grüße, Suzanne Moenck