Zufälliges Rathaus
von Carlo Eggeling am 21.12.2023Aufgespießt
Zufällig
Neulich haben Vertreter der Linken, Grünen und der SPD im Rat Hymnen angestimmt für Sinn und Notwendigkeit von Bürgerräten. Nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, würden die Frauen und Männer viel besser die Stadtgesellschaft abbilden, als der gewählte Rat und könnten so ganz andere Lösungen finden für Probleme der Stadt. Das ist eine interessante These, denn immerhin sitzen die Mitglieder im Rat, eben weil sie von den Bürgern der Stadt gewählt wurden, um Themen zu setzen und zu bearbeiten. Sicher finden sich einer Partei mehr Lehrer und Nachhaltigkeitswissenschaftler als in einer anderen, die dafür eher Kollegen aus Handwerksberufen und der Wirtschaft ins Kommunalparlament schickt als die andere. Man könnte auf die Idee kommen, dass der Rat irgendwie doch die Gesellschaft der Stadt widerspiegelt.
Was soll's, mal etwas Neues ausprobieren. Nun bekommen also Zufalls-Kandidaten Post mit der Frage, ob sie mitmachen wollen. Warum dann aber ein Ratsherr gefragt wird, ob er nicht im Bürgerrat mitmachen wolle, erschließt sich nicht so.
Irgendwie scheint das Rathaus ein Datenproblem zu haben. Die Wahl des Seniorenbeirats musste schon ausfallen, weil das Sozialdezernat ein paar Hundert Oldies bei der Wahlbenachrichtigung vergessen hatte. Geordnete Verwaltung? Scheint nicht immer zu klappen. Das spricht für den Zufall. War das zufällig gemein? carlo
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